Herdenschutz

Wir haben zwei Herdenschutzhunde, die unsere Schafe beschützen. Sie heissen Nero und Canello und stammen ursprünglich aus einer schlechten Haltung. Wir haben sie von einem kantonalen Veterinäramt als Junghunde übernommen, das sie zusammen mit vielen weiteren Herdenschutzhunden von einem Schäfereibetrieb beschlagnahmt hat. Weil sie bereits im Schafstall geboren und aufgewachsen sind, kennen sie kein anderes Leben. Die Haltung bei der Herde ist das einzige für sie artgerechte Leben für Nero und Canello - und für uns ein willkommener Schutz für unsere geliebten Tiere. 

Herdenschutzhunde leben 24 Stunden am Tag bei den Schafen. Sie arbeiten auch nachts, in dem sie aufmerksam sind und potentielle Feinde erkennen, verbellen und notfalls vertreiben. Potentielle Feinde sind nicht nur Wölfe und Luchse, sondern auch andere Tiere wie z.B. die bei uns häufigen Füchse. Daher bellen die Hunde manchmal auch nachts. Dieses Gebell ist weder grundlos, noch ein Fehler, sondern es entspricht der Aufgabe der Hunde zum Schutz unserer Nutztiere. Das Bellen von Herdenschutzhunden ist somit ebenso Teil der landwirtschaftlichen Geräuschkulisse wie das Bimmeln der Kuhglocken, muhende Kühe, blöckende Schafe oder die Motoren der Landmaschinen. Nutzhunde in der Landwirtschaft sind Teil der Schweizer Kultur - von den traditionellen Sennenhunden über die im 20. Jahrhundert in die Schweiz gelangten Koppelgebrauchshunden (z.B. Border Collie) bis hin zum Herdenschutzhund. Sie gehören dazu. 

 

Herdenschutzhunde stellen keine Gefahr für Menschen dar, wenn sie richtig sozialisiert und artgerecht gehalten werden. Wir können mit allen Menschen zu Nero und Canello und sie sind dabei innert Minuten lammfromm. Fremde Menschen können aber zunächst verbellt werden, denn Herdenschutzhunde reagieren auf Unbekanntes skeptisch.

 

Unsere Herdenschutzhunde sind immer auf eingezäunten Weiden. Die Hunde respektieren den Zaun als Grenze. Wenn Sie das auch tun, wird es keine Konflikte geben. Wenn Sie unsere Herdenschutzhunde auf der Weide sehen, bitte beachten Sie folgendes: 

  • Starren Sie die Hunde nicht an, am besten gehen Sie einfach weiter. 
  • Wenn Sie an den Hunden interessiert sind, bleiben Sie stehen, sprechen Sie ruhig und sanft mit ihnen, aber eben ohne Sie anzustarren. Die Hunde werden sich bald beruhigen. 
  • Probieren Sie nicht, die Hunde zu streicheln, ausser wir sind auch da. 
  • Wenn Sie einen Hund dabei haben, denken Sie daran, dass die Herdenschutzhunde diesen als Eindringling betrachten könnten. Gehen Sie daher weiter. 

Und denken Sie daran: Es sind junge Hunde. Sie müssen noch viel lernen. Sie werden mit dem Alter ruhiger, gelassener und selbstsicherer. Es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen- weder bei Hunden, noch bei Menschen. 

Herdenschutz mit Zäunen

Wir haben mehrere Schafgruppen und die Herdenschutzhunde können nicht überall gleichzeitig sein. Zudem können sie nicht überall konfliktfrei eingesetzt werden, z.B. auf sehr kleinen Weiden im Siedlungsgebiet. Wir setzen daher ergänzend auch wolfsabweisende Zäune zum Schutz unserer Tiere ein.